In der traditionellen ayurvedischen Medizin gibt es verschiedene Formen der Entgiftung. Die wohl bekannteste Methode ist die Panchakarma Kur.
Diese kombiniert fünf verschiedene Formen der Entgiftung über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen.
Ich selber durfte viel über Ayurveda und speziell über die Entgiftung lernen, während meiner Zeit in Indien an einem ayurvedischen Ausbildungsinstitut und in einem Ashram.
Falls du dich schon mal zum Thema Ayurveda und Entgiftung belesen hast, hast du bestimmt schnell herausgefunden, dass es drei verschiedene Konstitutionstypen (Pitta,Vata und Kapha) gibt und eine Behandlungsmethode oder Tipps zur Lebensweise erst dann gegeben werden, wenn dieser Konstitutionstyp festgestellt wurde.
Warum macht man eine Panchakarma- Kur?
Hier gibt es viele Ansätze, wie chronische Krankheiten, Burn-out, Übergewicht, Prävention, Monky- Mind, Anti-Aging, in der Hauptsache Disbalancen von Körper und Geist.
Nach diesem Prinzip wird auch Panchakarma Kur festgelegt. Daher kann man in der
ayurvedischen Medizin nie das Nonplusultra für uns alle festlegen. Und das liebe ich auch so an Ayurveda.
Es gibt keine Verallgemeinerung und jeder Mensch wird im Ayurveda sehr ganzheitlich betrachtet.
Nichtsdestotrotz, bekommt ihr hier einen kleinen Überblick, was es für Entgiftungs-Methoden gibt, die in der Panchakarma Kur eingesetzt werden.
Welche Möglichkeiten der Entgiftung gibt es im Ayurweda?
Therapeutisches Erbrechen (Vamana), Abführtherapie (Virechana), Darmeinlauf (Basti/Vasti),
Nasen- und Stirnhöhlenbehandlung (Nasya) und die Blutreinigungstherapie (Raktamokshana).
Eine Panchakarma Kur zur Entgiftung besteht aus einer Vorbereitungs-,einer Ausleitungs, und einer Aufbauphase. Das Ziel zum Beispiel der Abführtherapie (Virechana) ist die Eleminierung der Toxine mit Hilfe eines ayurvedischen Kräuterabführmittel (ayurvedic chocolate). Der Körper soll sich hier komplett entleeren und eine Entgiftung des Körpers stattfinden. Das ist aber von Dosha zu Dosha verschieden wie der Körper von unnötigen Giftstoffen befreit wird.
Während der ganzen Anwendungen soll leichte Nahrung aufgenommen werden, da das natürlich unserem Körper hilft, besser und schneller die Entgiftung zu fördern. Bitte lasst euch von der ein oder anderen Anwendungen nicht abschrecken, ich weiß, dass sich einiges nicht reizvoll anhört, aber jeder Vorgang der Entgiftung findet unter medizinischer Betreuung statt.
Für viele ist die Panchakarma Kur dennoch sehr hilfreich, da der gesamte Organismus gereinigt wird und danach eine intensive Aufbauphase stattfindet.
Trotz der vielen Anwendungen, die nicht immer angenehm sind, finden während der Kur regelmäßig ayurvedische Massagen statt, um den Prozess der Entgiftung zu unterstützen
und natürlich zur Entspannung beizutragen. Den Prozess der Entgiftung unterstützen Massagen (z.B. Shiro-Abhyanga, die Kopf-Öl- Massage oder Patra Pinda Sveda- die Kräuterstempel-Massage) deswegen, weil die Toxine durch bestimmte Griffabfolgen an den Magen-Darm-Trakt weitergeleitet werden.
Dieses Prinzip kann natürlich auch bei der Einreibung mit Ölen von einem selbst eingehalten werden.
Das ist für viele das Highlight während der Kur. Zum einen, weil viele sich während der Massage wirklich richtig fallen lassen können, aber auch, weil sich die Haut danach immer wieder so weich anfühlt.
Dieses Gefühl bleibt auch für eine ganze Weile bestehen, da mit sehr viel warmen Öl und immer wiederkehrenden sanften Streichungen gearbeitet wird.
Als ich selber an dem ayurvedischen Institut lernen durfte, habe ich natürlich am ersten Tag selber mein Dosha (Konstitutionstyp) bestimmen lassen.
Zum einen, weil ich wissen wollte, ob meine Ernährung zu mir passt und zum anderen,
weil ich sehr interessiert daran war, ob ich bestimmte Tagesrituale oder Abläufe ändern kann.
Vieles machte ich damals schon intuitiv richtig, aber natürlich habe ich einige Sachen neu dazu gelernt.
Das schönste für mich war, dass ich mich täglich von Kopf bis Fuß mit Kokosöl eingeölt habe.
Ich versuche, diese Routine bis jetzt aufrechtzuerhalten.
Damals war es sehr heiß in Indien, daher nehmen viele Kokosöl, da es etwas
kühlend wirkt. Je nach Dosha wird aber auch gerne Sesamöl empfohlen, welches wärmend wirkt und etwas länger auf der Haut bleibt.
Im Winter reibe ich mir gerne die Füße vor dem Schlafengehen mit Sesamöl ein, um zum einen meine Füße zu wärmen und zu pflegen, aber auch um bestimmt Druckpunkte im Fuß zu stimulieren.
Falls du dein Dosha noch nicht kennst, kann ich dir wärmstens empfehlen, dein Dosha bestimmen zu lassen, da es noch so viel über deinen Körper und allem was dazu gehört,
entdecken zugibt. Eine Panchakarma Kur ist natürlich eine Auszeit, die man sich gönnen sollte, da eine Panchakarma Kur während des Alltags nur schwer zu integrieren ist. Eine Panchakarma Kur ist im Alltag, nicht zu empfehlen, aber wenn du dir mal etwas Gutes tun willst, ist auch eine gelegentliche ayurvedische Massage, schon sehr unterstützend und wohltuend.
Eure Helene