Alles über Ashtanga Yoga
Ashtanga Yoga gilt als Königsdisziplin unter allen Yoga-Stilen. Der herausfordernde Stil besteht aus sechs Serien, wobei nur die erste von ihnen praktiziert wird. Dieser Beitrag erklärt, warum Ashtanga Yoga so anstrengend ist und warum es sich von anderen Yoga-Abfolgen unterscheidet.
Ursprungsort und Übungsweise des Ashtanga-Yogas
Ashtanga Yoga wurde in der indischen Stadt „Mysore“ erstmals praktiziert. Die Lehre geht auf den gesundheitsbewussten Maharaja Tirumalei Krishnamacharya zurück, der in seinem Palast einst eine Yogaschule eröffnete. Dort wurde nicht nur die königliche Familie, sondern auch hyperaktive Jungen unterrichtet. Um ihre unruhige Art unter Kontrolle zu bringen, diente die herausfordernde Praxis des Ashtanga Yogas. Wirklich bekannt wurde diese Yoga-Strömung erst durch einen Meisterschüler dieser Yogaschule, Pattabhi Jois. Dieser unterrichtete als Yogalehrer später selbst Schüler und arbeitete aufeinander aufbauende Asanas aus. Einer seiner Schüler, der Belgier Andre Van Lysebeth, verfasste später ein Buch zu Ashtanga Yoga und macht den Yoga-Stil bekannt.
Besonderheiten des Ashtanga Yogas
Ashtanga Yoga ist durch eine immer gleichbleibende Abfolge an Asanas gekennzeichnet. Die einzelnen Asanas werden jeweils fünf Atemzüge gehalten. Auch der Atemrhythmus innerhalb der Abfolgen wird vom Lehrer vorgegeben. Beim Ashtanga Yoga ist eine besonders saubere Ausführung der Übungen entscheidend, um das eigene Verletzungsrisiko klein zu halten.
Die zweite und dritte Serie im Ashtanga Yoga werden eher selten praktiziert. Insgesamt unterscheidet sich der Yoga-Stil durch sein hohes Tempo ganz deutlich von anderen Yoga-Einheiten. Während andere Stile wie etwa Hatha-Yoga darauf ausgerichtet sind, die eigenen körperlichen Grenzen zu beachten, geht es im Ashtanga Yoga um das genaue Gegenteil: Darum, den Körper bewusst bis an seine Grenzen zu bringen. In traditioneller, streng indischer Manier unterrichtet, können insbesondere Anfänger vom Ashtanga Yoga überfordert werden. Gleichzeitig leitet Ashtanga Yoga dazu an, sich in Demut zu üben und Disziplin zu zeigen.
Fit und ausgeglichen durch Ashtanga Yoga
Das schweißtreibende Ashtanga Yoga wirkt sich in vielfältiger Weise auf Körper und Geist aus. Die schnellen Abfolgen helfen dabei, den Körper in der Gegenwart zu halten. Für belastende Gedanken bleibt während der Übungen kein Raum. Noch stärker als andere Yoga-Stile vermittelt Ashtanga-Yoga aber die wichtige Botschaft, mit den eigenen körperlichen Gegebenheiten zufrieden zu sein.
Für wen Ashtanga Yoga geeignet ist
Dieser Yoga-Stil eignet sich für Schüler, die ihren Körper kraftvoll formen und trainieren möchten. Hierzu ist eine gewisse Regelmäßigkeit vonnöten: Unter den Ashtanga Yogis gilt es als üblich, die erste Serie jeden Tag zu üben und sich langsam zu steigern. Für Interessierte, die ruhige und meditative Asanas bevorzugen, ist Ashtanga Yoga nicht der optimale Stil.
Die erste Serie im Ashtanga Yoga
Die erste Serie im Ashtanga Yoga gilt als die Schwierigste, die erst nach einiger Zeit erlernbar ist. Yogis, welche die erste Serie erfolgreich praktizieren, fahren anschließend oftmals mit der zweiten und dritten Abfolge fort. Die herausfordernde erste Serie besteht aus meist kraftvollen Übungen wie dem Krieger, der Krähe oder dem Boot.
Was Anfänger beachten sollten
Für Einsteiger empfiehlt es sich, Ashtanga Yoga unter Anleitung zu praktizieren. Denn das hohe Tempo erfordert viel Konzentration, gleichzeitig müssen die Asanas präzise und sauber ausgeführt werden. Generell benötigen Anfänger bei diesem Yoga-Stil besonders viel Disziplin und Geduld mit dem eigenen Körper. Es ist keine Seltenheit, Monate oder gar Jahre an der ersten Serie zu arbeiten. Doch die schweißtreibende Mühe lohnt sich, da Ashtanga Yoga eine sehr gesunde Wirkung hat.