Ashtanga Yoga in Indien, wie fühlt sich das an?
Mein Wecker klingelt 5 Uhr morgens und es sind schon 30 Grad. Mein erster Gedanke,
der mir durch den Kopf schießt, lautet „wie überstehe ich den heutigen Tag?“.
In meiner Zeit in Goa, als ich meine zweite Yogalehrerinnen-Ausbildung absolvierte, war
Ashtanga Yoga ein Großteil der Ausbildung. Damals entschied ich mich, diese auf März
2020 zu legen. Was ich nicht bedachtet habe war, dass März der heißeste Monat in Goa ist.
Na ja, nun wurde jeden Tag, neben unzähligen anderen Praktiken, zwei Stunden Ashtanga
praktiziert. Und das ausgerechnet am Nachmittag 16 Uhr ohne Klimaanlage oder
Ventilator. Ihr könnt euch vorstellen, wie heiß es um diese Tageszeit war...
Körperlich bin ich an meine Grenzen gestoßen und jeden Tag hatte ich Muskelkater.
Dennoch bin ich jeden Abend glückselig ins Bett gefallen, da ich mich, durch Ashtanga
Yoga, bis in das tiefste meines Körpers und Geistes kennenlernen durfte und mich intensiv
mit mir selbst auseinandergesetzt habe. Bestärkt haben das natürlich diese göttlichen
Temperaturen, die mir halfen, einiges an Giftstoffen auszuschwitzen.
Leider muss ich ehrlicherweise gestehen, dass ich, zurück in Deutschland, schnell davon
abkam, jeden Tag Ashtanga zu praktizieren. Daher stimmt es, was hier schon beschrieben
wurde. Ashtanga erfordert eine regelmäßige Praxis, um diese wirklich beherrschen zu
können und irgendwann in die zweite oder dritte Serie überzugehen. Denn echte
Ashtangis behaupten, dass die erste Serie perfekt beherrscht werden muss, um
voranzuschreiten. Das bestätigten mir viele Ashtanga Yogalehrer*innen, die ich
kennenlernen durfte. Selten habe ich so disziplinierte Menschen in meinem Leben
kennengelernt. Wer sich dazu durchringt, jeden morgen mit Sonnenaufgang eine ganze
Serie Ashtanga zu üben, überwältigt seinen Alltag mit Leichtigkeit.
Helene Engelbach- Yogalehrerin Leipzig
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